Der Reporter auf drei Rädern
Teil 1
Jeder hat seinen Fundus an Erinnerungen in Form von Fotos auf seine Weise parat. Wer, wie Karl Detlef Mai, auch noch das Bildgedächtnis seines Vaters lebendig hält, merkt schnell, wie unterschiedlich groß das Interesse daran ist. Es sind Fotografien, die bis in die 1940er Jahre zurückreichen und die sich inzwischen in Schulbüchern, Lexika und Bildbänden, in Archiven und Dauerausstellungen wiederfinden. Die eigentlichen Tagebücher von 1948 und 1949, gespickt mit eigenen Kommentaren, Skizzen, nicht eingelösten Lebensmittelkarten, Fahrkarten und Zeitungsausschnitten sind ein ganz besonderer Nachlass. Denn ohne Erklärungen zu Ort, Zeit und Anlass würden die Bilder an Wert verlieren und in Vergessenheit geraten. Publikationen und Ausstellungen brauchen deshalb detaillierte Informationen.
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Seit dem 100. Geburtstag von Karl Heinz Mai (1920–1964) gibt es jedes Jahr mindestens einen neuen Kalender, weiterhin neue Publikationen und Beiträge in den verschiedensten Medien. Die Website www.fotothek-mai.de wird seit Anfang des Jahrhunderts gepflegt und bietet zahlreiche Informationen, die Künstler-Website für Karl Heinz Mai ebenfalls – für Liebhaber von Fotografie und natürlich aufgrund zahlreicher Leipziger Aufnahmen auch für Freunde der Leipziger Stadtgeschichte eine wahre Fundgrube. Bekannt wurden die Arbeiten erst viele Jahre nach seinem Tod. Geschätzt werden sie, seitdem sie in der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, in Beteiligungen im Alten Museum Berlin, im Kulturzentrum der DDR in Paris, in der Kunsthalle Köln, im Haus der Geschichte Bonn und in der Berlinischen Galerie und weiteren renommierten Galerien gezeigt wurden.
Falls Sie Fragen haben, nutzen Sie bitte die Website www.fotothek-mai.de oder rufen Sie Karl Detlef Mai werktags zwischen 10 und 18 Uhr an: 0341 8605900 / Mobil: 0155 65583096
Karl Detlef Mai
Zur Person von Karl Heinz Mai:
Besuch der Berufsschule für Kaufleute bis 1939. Einberufung zum Kriegsdienst, 1941 schwere Verwundung und Amputation beider Beine. Im Sommer 1943 Rückkehr in die elterliche Wohnung. 1945 Beginn der fotografischen Dokumentation des Nachkriegsalltags in und um Leipzig. Er arbeitet gelegentlich als „mobiler“ Fotograf, porträtiert und wird zum Zeitzeugen, bedient verschiedene Genres und fotografiert in den ersten Jahren ohne jeglichen Auftrag. Zur Fortbewegung diente ihm ein sogenannter „Selbstfahrer“.
